im Nachgang (das machen wir dann)

 

"Die Anbindung an FICO (SAP) machen wir im Nachgang"

Projekt-Recke Dr. Marius Dorsch zum Kunden

 

Beispiel

  1. Der Vertrieb hat dem Kunden mal wieder das Blaue vom Himmel herunterversprochen. "Schnittstellen - kein Problem. Anbindung an Ihr SAP-System, performant ohne Ende. Datumsfelder, super flexibel, genau, wie sie es haben wollen." Bei der Implementierung schaut der Kunde dem Berater über die Schulter und bemerkt, dass dieses oder jenes wichtige Feature nicht so funktioniert wie versprochen. Der Berater, der nun das ausbaden muß, was der Vertrieb leichtfertig angepriesen hat, versucht Zeit zu gewinnen: "Die Anbindung an das SAP-System werden wir dann im Nachgang implementieren".

 

Definition

  • Eine Anforderung aufnehmen und diese zu einem späteren Zeitpunkt einrichten. Euphemismus für: "Das kriege ich jetzt nicht hin und es ist auch nicht 100% gewährleistet, dass ich das überhaupt hinkriege". 
  • Während Beratungsfirmen, die gleichzeitig auch Software lizensieren, öfter mal was "im Nachgang" versprechen müssen, kann der unabhängige Berater immer noch auf die Grenzen der Software hinweisen.
  • Software Anbieter (wie SAP, SAS etc..) verkaufen ihr Solutions weit bevor sie ausgereift sind. Fehlende Funktionalitäten, werden im Nachgang auf dem Projekt beim Kunden eingearbeitet und als "Customization" verkauft. Dabei verdienen sich dann noch andere Beratungsunternehmen (Deloitte, Accenture etc...) eine goldene Nase.

 

Anmerkung

  • Während Beratungsfirmen, die gleichzeitig auch Software lizensieren, öfter mal was "im Nachgang" versprechen müssen, kann der unabhängige Berater immer noch auf die Grenzen der Software hinweisen. Möglichkeit, den Vorführeffekt zu vermeiden.
  • Gerade Softwareanwendungen leben, davon halbfertig zu sein. Es ist bekannt, dass Software erst beim Kunden nachreift, wie etwa grüne Bananen. 
  • Wer richtig Tekki2.0-mäßig rüberkommen möchten, verwendet noch weitere Begriffe, wie "einpflegen", "geradeziehen", "aufbohren" und "breitklopfen".
  • Irgendwann riecht der Kunde den Braten! Also nicht zu oft verwenden! Unbedingt dann "im Nachgang" in der eigenen Firma Druck machen, dass der Kunde das Zeugs auch geliefert bekommt. Die Beraterfirma muss sich dann eben mal lang machen, um die Versprechen einhalten zu können.
 
 
 
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